Wenn organische Abfälle vergären, entsteht wertvolles Biogas. Recycling Energie gewinnt diesen Alleskönner unter den Energieträgern vollständig aus natürlichen Abfallstoffen. Bei der Produktion verzichten wir bewusst auf den Einsatz nachwachsender Rohstoffe wie Mais, Gras oder Raps, damit keine Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelindustrie entsteht.
Unser Biogas:
In einem Umkreis von rund 50 km sammeln wir täglich Speisereste und Lebensmittelabfälle ein. Dafür ist eine ausgeklügelte Logistik notwendig. Mit einem elektronischen Erfassungs- und Abrechnungssystem sowie automatischen Tourenplanungen reduzieren wir die Kosten der Entsorgung auf ein Minimum.
Unsere Fahrer kennen ihre Ansprechpartner persönlich und gehen gerne auf individuelle Wünsche ein.
Neben den Pressmulden aus der Industrie und dem Detailhandel treffen täglich rund 800 Container voller Speisereste aus der Gastronomie in Nesselnbach ein, wo sie vollautomatisch geleert werden.
Die geleerten Container werden in der modernen Durchlaufwaschanlage gereinigt und mit Dampf von allfälligen Keimen befreit. Dafür nutzen wir unsere eigene Abwärme. Perfekt gewaschen, desinfiziert und fein säuberlich nach Grösse sortiert stehen die Container anschliessend wieder zur Auslieferung bereit.
Die angelieferten Speisereste werden in einer Hammermühle mit 1400 Umdrehungen pro Minute zerkleinert, verflüssigt und von Fremdstoffen befreit. Pro Woche sortieren wir mit einem eigens dafür entwickelten Verfahren bis zu 30 Tonnen Verpackungsmaterial, Besteck und weitere Plastikreste vollautomatisch aus.
Weil wir den Wert von Abfällen bestens kennen, haben wir auch dafür eine sinnvolle Verwertung organisiert: als Ersatzbrennstoff im nahen Zementwerk.
In einem Spiralwärmetauscher hygienisieren wir die flüssige Biomasse während einer Stunde bei 70°. Allfällige Keime werden abgetötet, die wertvolle Energie bleibt aber erhalten. Zum Aufheizen der Biomasse nutzen wir unsere eigene Abwärme.
In zwei Hauptfermentern mit je 2000 m3 und einem Nachfermenter mit 3000 m3 Inhalt vergärt die flüssige Biomasse. Dabei sind viel Fingerspitzengefühl und langjährige Erfahrung im Umgang mit Mikroorganismen gefragt. Wir optimieren alle Parameter (z. B. Substratmenge und -art) im Minutentakt und stellen so die bestmögliche Vergärung sicher. Weil sich eine Biogasanlage abends nicht einfach ausschalten lässt, überwachen wir unsere Prozesse rund um die Uhr.
Nach der Vergärung der Abfälle bereiten wir das entstandene Biogas in unserer Biogasaufbereitungsanlage zu Erdgasqualität (über 96% Methan) auf. Die bei der Produktion anfallende Gärgülle wird zu 100% als hochwertiger Biodünger an die umliegenden Landwirtschaftsbetriebe abgegeben.
Über die Erdgasleitungen speisen wir das Biogas ins Verteilnetz der Regionalwerke Baden ein. Dieses Gas steht anschliessend allen zur Verfügung, die auch Erdgas nutzen: Über den Erdgasanschluss lässt sich das Biogas zum Kochen, Heizen und Autofahren einsetzen. Auch hier schliesst sich ein natürlicher Kreislauf: Das bei der Verbrennung des Biogases freigesetzte CO2 wird komplett durch Pflanzen gebunden.